R20 Austrian World Summit Klimakonferenz – Klimaschutz geht uns alle etwas an

3. Juni 2019
Werbung – In Kooperation mit SodaStream

Der R20 Austrian World Summit in der Wiener Hofburg

Wien, ein grauer, verregneter Frühlingstag, ein Saal voller ExpertInnen im monarchisch-prunkvollen, historischen Zentrum der Republik, der Wiener Hofburg. Von Politik über Wirtschaft bis hin zu zahlreichen JournalistInnen waren alle gekommen, um im Rahmen der R20 Austrian World Summit Klimakonferenz Ideen, Erfahrungen und Konzepte zum Thema Klimaschutz auszutauschen. Sogar Bundespräsident Van der Bellen – ungeachtet der aktuell durchaus turbulenten innenpolitischen Situation – sowie Mitinitiator Arnold Schwarzenegger, der seinerseits auch als ehemaliger Governor von Kalifornien ein starkes Engagement für die Umwelt gezeigt hat, waren vor Ort und hielten Reden zu einem Thema, dessen gnadenlose und unaufschiebbare Bedeutung vielen Menschen erst schön langsam bewusst wird, das uns aber alle zweifelsohne die kommenden Jahrzehnte noch mehr beschäftigen wird als uns lieb ist – Klimakrise und Klimaschutz.

Greta Thunberg und die größte Krise der Menschheitsgeschichte

Und dennoch war es der Auftritt einer 16-jährigen ebenso mutigen wie inspirierenden jungen Frau, der alle überstrahlte. Die schwedische Klimaaktivistin und Aushängeschild der Friday For Future Klima-Schulstreiks Greta Thunberg war angereist und hielt eine gnadenlos direkte aber unglaublich prägnant formulierte Rede. Hier ein Satz daraus, der mich seitdem nicht mehr loslässt:

“This is above all an emergency, but not just any emergency, this is the biggest crisis humanity has ever faced”

Uff, das hatte gesessen. Was PolitikerInnen, sei es aus Staatsräson oder aber auch aus macht- und interessenapolitischen Gründen, leider kaum einmal in dieser Deutlichkeit über die Lippen geht, bringt eine skandinavische Schülerin, die es leid ist, sich ihre Zukunft auf diesem Planeten durch die Sorglosigkeit und Unfähigkeit älterer Generationen zerstören zu lassen präzise auf den Punkt.

Nun sollte ich vorweg etwas gestehen. Auch ich bin weit davon entfernt ein Aushängeschild für Nachhaltigkeit und ökologisch sauberen Lebensstil zu sein. Zwar versuche ich mittlerweile in meinem Alltag so gut es geht Plastikmüll zu vermeiden, verwende statt eines eigenen Autos die öffentlichen Verkehrsmittel, trenne Müll und versuche auch meine Konsumentscheidungen immer bewusster zu treffen. Ich will euch hier aber nichts vorheucheln oder beschönigen. Denn ich habe auch eine Affinität für Mode und muss mir den Vorwurf gefallen lassen, dass diese Industrie einer der größten Klimaschädiger überhaupt ist. Außerdem reise ich gerne, was meinen CO2 Fußabdruck sicherlich nicht besser macht. Umso härter trafen mich natürlich auch die Erkenntnisse, welche ich an diesem Tag beim Austrian World Summit gewinnen konnte.

Unmittelbare Bedrohung und die Notwendigkeit sofortigen und gemeinsamen Handelns

Da wurde zum einen immer wieder die Unmittelbarkeit der Bedrohung betont. So reicht es nicht aus, über die nächsten 50 Jahre an Lösungen zu arbeiten. Die Zeit zu handeln ist jetzt sofort, war eigentlich schon gestern, und wenn wir es jetzt nicht schaffen, die Erderhitzung und unseren CO2 Ausstoß zu reduzieren, wird sich dieser Kreislauf ab einem bestimmten Schwellenwert verselbständigen und es uns faktisch unmöglich machen den Klimawandel aufzuhalten geschweige denn rückgängig zu machen.

Zum anderen wurde aber auch über die bereits bestehenden Auswirkungen der Erderhitzung gesprochen. Im Pazifik versinken bereits jetzt ganze Inselstaaten im Wasser. Die Menschen, die dort leben, haben am wenigsten zur Klimakrise beigetragen und sind dennoch bereits jetzt am stärksten davon betroffen. Diesen Menschen wird nicht nur ihre Existenzgrundlage entzogen, die Klimaerhitzung bedroht ihr Leben. Aber nicht nur im Pazifik  sondern weltweit häufen sich Klima- und Umweltkatastrophen. Wir, die das Privileg genießen, an einem Ort zu leben der zumindest im Augenblick noch nicht unmittelbar von einem Auslöschen oder Untergang bedroht ist, verdrängen diese Fakten und dieses Wissen über das Leid anderer Regionen leider viel zu oft.  Durch unser Konsumverhalten und unseren Lebensstil beteiligen wir uns weiterhin an der Verschlechterung der Situation.

Klar, wie soll man alleine die Welt retten. Aber hier kommt ein weiterer ganz wesentlicher Punkt, der auch bei der R20 Klimakonferenz immer wieder betont wurde ins Spiel. Die Bedrohung durch die Klimaerhitzung ist real und sie ist global. Um sie effektiv bekämpfen zu können müssen alle beitragen. Diese Bedrohung betrifft die gesamte Menschheit und wird auch nur durch eine  globale Anstrengung in den Griff bekommen zu sein. Das bedeutet, wir alle müssen einen Teil dazu beitragen, egal ob wir das nun leugnen oder verdrängen wollen oder nicht. Einen Anfang kann man hier bereits auf ganz persönlicher Ebene machen. Vielleicht würde ja das Gefühl zur Rettung der Menschheit beizutragen den Nutzen daraus sich den zehnten Pullover von einem in Australien oder den USA sitzenden Label zu bestellen durchaus aufwiegen? Und wenn man tatsächlich einen neuen Pullover benötigt, vielleicht würden sich die fünf Minuten Recherche nach einem Label, dass ihre Kleidung nachhaltig und ebenso hochwertig produziert ja lohnen. Vielleicht würde es auch nicht wehtun, das nächste mal beim Einkaufen das Stoffsackerl, das man noch zuhause rumliegen hat, mitzunehmen oder beim nächsten Trip von Wien nach München, Budapest oder Prag nicht das Flugzeug sondern einfach den Zug zu nehmen. Vielleicht würde einem auch kein Zacken aus der Krone fallen, wenn man am Morgen einfach mal die Öffis in die Arbeit nimmt, anstatt mit dem Auto einmal quer durch die Stadt zu fahren. Die Möglichkeiten etwas beizutragen sind vielfältig und vor allem sehr einfach. Und wenn man sich in einem Bereich vielleicht noch nicht von gewissen Dingen verabschieden kann, dann gibt es genügend andere bei denen man beginnen kann.

R20 Austrian World Summit – Da war aber auch Positives und Lichtblicke

Die Erkenntnis über die Unmittelbarkeit der Bedrohung und den Ernst der Lage war aber nicht alles, was ich vom Austrian World Summit mitnehmen konnte. Da war auch ganz viel Positives, denn bereits jetzt gibt es zahlreiche Initiativen und Beispiele von Regionen, Ländern, Städten, Bürgerinitiativen und Unternehmen, die zeigen, dass mit dem richtigen Willen, Ambition, sowie wo notwendig auch durch Unterstützung und Zusammenarbeit  möglich ist einen Unterschied zu machen und nachhaltige Verbesserungen zu schaffen. Diese tragen nicht nur positiv zum Klimaschutz bei, sondern wirken sich in aller Regel auch positiv auf die Lebensqualität der Menschen, das Arbeitsklima oder zumindest das Image eines Unternehmens aus. Ich denke dabei zum Beispiel an die niederländische Stadt Nijmegen, der es in enger Kooperation zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Unternehmen gelungen ist, zahlreiche Nachhaltigkeitsprojekte umzusetzen, welche die Stadt 2018 zum European Green Capital machte. Im Fokus stand neben dem Ausbau des Fahrradverkehrs, der Bau von Windparks für eine schrittweise Umstellung der Energieversorgung der Stadt auf nachhaltige Energie, eine Abfall-Recyclingquote von bereits jetzt fast 70% sowie Maßnahmen zum Hochwasserschutz die Schaffung eines zusätzlichen Kanals des durch die Stadt verlaufenden Flusses samt dem Ausbau von Grünflächen und der Förderung von Biodiversität. Ich denke dabei aber auch an die Stadt Wien, die ihren BürgerInnen das wahrscheinlich beste öffentliche Verkehrsnetz zu einem unschlagbaren Preis von einem Euro pro Tag bietet, die konsequent öffentliche Bereiche erneuert und zukunftstauglich macht, die gerade wieder über 8 Millionen Euro Budget zur Begrünung von Straßen freigegeben hat.

Doch auch im Unternehmensbereich findet nach und nach ein Umdenken statt und auch wenn viele KlimaaktivistInnen dazu neigen den großen Unternehmen immerzu Greenwashing vorzuwerfen, sollte man einige der Bemühungen dennoch anerkennen. Letztendlich ist es so, dass Big Player in den unterschiedlichen Industrien nicht von heute auf morgen verschwinden werden und mit ihren Nachhaltigkeitskonzepten – wenn sie denn ernst gemeint sind – aufgrund ihrer Größe auch enormen Einfluss haben können. Beim R20 Austrian World Summit besonders präsent war dabei zum Beispiel Sodastream, ein Unternehmen, das es KundInnen mit seinen Wassersprudlern ermöglicht, per Knopfdruck Leitungswasser in Sprudelwasser zu verwandeln und somit den handelsüblich in Plastikflaschen abgepackten Sprudelgetränken den Kampf ansagt. Hält man sich vor Augen, dass alleine über den österreichischen Handel jährlich rund 40.000 Tonnen PET-Flaschen in Umlauf gelangen und in mehr als einem Fünftel der österreichischen Haushalte pro Woche 11 bis 20 Plastik-Getränkeflaschen anfallen, wird deutlich, wie dringend es in der Getränkeindustrie eine Reduktion von Plastikverpackungen benötigt. Auf die Überflutung der Welt mit Plastikmüll machte beim R20 Austrian World Summit in der Wiener Hofburg auch die vor Ort aufgebaute Kunstinstallation “Sunken World” von SodaStream aufmerksam, welche eine in Plastikflaschen versinkende Erdkugel zeigt.

Aber auch andere Global Player wie IKEA haben mittlerweile verstanden, dass ein Handeln für den Klimaschutz dringend notwendig ist. So wird man 2020 über Solar Panels und Windturbinen erstmals mehr erneuerbare Energie produzieren, als man weltweit verbraucht. Das Unternehmen verfolgt aber auch was die Verwendung nachhaltigerer Materialien im Bereich Holz und Baumwolle ambitionierte Ziele. Ich will dabei nicht leugnen, dass es sicher auch weiterhin genügend Dinge gibt, die man an globalen Riesenunternehmen wie IKEA sowie den Größen der Getränke- oder Modeindustrie kritisieren kann und wo diese Unternehmen sich verbessern müssen. Fakt ist aber auch, dass diese Unternehmen existieren und so groß sind, weil sich viele Menschen in Österreich, und noch viel mehr weltweit, maßgefertigte Inneneinrichtungslösungen, Mode oder andere Produkte von 100% nachhaltigen Unternehmen nicht leisten können. Letztendlich sollte so schnell wie möglich Nachhaltigkeit die neue Normalität in sämtlichen Industrien von Mode über Einrichtung bis hin zu Getränken und Consumer Good werden. Am Weg dahin führt aber auch an Global Playern kein Weg vorbei, denn durch ihre Größe und Marktmacht haben sie auch einen enormen Impact auf ihre Kunden, Trends und Branchenstandards. Je mehr diese Unternehmen also für Nachhaltigkeit tun, desto besser und als Konsumenten, müssen wir sie weiter drängen hier rasch und umfassend tätig zu werden.

Was für mich von meinem Besuch mit SodaStream beim R20 Austrian World Summit überbleibt ist jedenfalls jede Menge Food for Thought aber auch ein gestärkter Wille, in meinem Alltag noch viel mehr für Klimaschutz zu tun und meinen Konsum, mein Verhalten und mein Leben generell nachhaltiger zu gestalten und ich würde euch einladen, dass wir alle etwas mehr über unsere Handlungen und deren Auswirkungen auf unseren Planeten nachdenken. Wenn wir alle ein wenig achtsamer werden und jeder einen Teil beiträgt, können wir gemeinsam einen großen Unterschied, eine große Verbesserung bewirken. In diesem Sinne:

“Do the best you can until you know better! And when you know better, do better!”

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